Sinfonie 6
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Zwei Sechste Symphonien, beide aus der Feder russischer Komponisten, beide in St. Petersburg bzw. Leningrad uraufgeführt: Es sind musikalische Bekenntnisse von Künstlern, die ihr Wesen und Denken in ihrer politisch-gesellschaftlichen Wirklichkeit verbergen mussten und mit ihrer Musik Tiefgründiges und Unaussprechliches auszudrücken wagten. Tschaikowskys Sechste Symphonie ist eine „musikalische Seelenbeichte“ die „zum Bersten gefüllt vom Niederschlag des Lebens, sich in Tönen ergießt“. Das Programm der später auch „Pathétique“ genannten Sechsten, die erst nach dem Tod ihres Schöpfers den Siegeszug antrat, sollte „für alle ein Rätsel bleiben“. Auch Schostakowitschs Sechste irritiert durch ihren Mangel an symphonischer Konvention, beispielsweise das Fehlen eines jubelnden Finales. Trotz Beobachtung durch stalinistisch-repressiver Kulturpolitik, brachte Schostakowitsch 1939 jene Sechste heraus, die das Publikum zu Beifallsstürmen hingerissen hat, bei Kritikern und Ideologen jedoch Achselzucken und Kopfschütteln hinterließ und für einen „Rumpf ohne Kopf“ gehalten wurde.
Uraufgeführt wurde Schostakowitschs symphonisches Meisterwerk von Jewgenij Mrawinskij, dessen Schüler und Assistent Mariss Jansons später wurde. Damit weist sich der in Lettland geborene derzeitige Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks als Interpret mit direktem Bezug zum Komponisten aus. Beide Symphonien sind erst jüngst in spannungsgeladenen Live-Mitschnitten in den großen Münchner Konzertsälen aufgezeichnet worden.